Digitalfunk in Niederösterreich
Nur eine funktionierende Kommunikation in Krisenfällen sichert den Einsatzerfolg!
Hochwasser, Großbrände, Verkehrsunfälle, aber auch medizinische Notfälle stellen Betroffene und HelferInnen vor große Herausforderungen. Die Basis für eine erfolgreiche Bewältigung derartiger Extremsituationen ist eine durchgängige, funktionierende Kommunikation zwischen den Einsatz- bzw. Hilfskräften und den Behörden.
Das Land Niederösterreich errichtete daher in Kooperation mit dem Bundesministerium für Inneres ein modernes, dem Stand der Technik entsprechendes digitales Funknetz für Niederösterreich, das seit 2008 bezirksweise in Betrieb genommen wurde und ab Mitte 2009 landesweit allen Einsatzorganisationen kostenlos für die nächsten 25 Jahre zur Verfügung gestellt wurde.
Mit der Umsetzung dieses Projektes ist erstmals in Niederösterreich eine einheitliche und krisensichere Kommunikation zwischen Behörden und Einsatzorganisationen bei Katastrophen- und Großschadensereignissen, aber auch im täglichen Einsatz möglich. Die fünf vorhandenen und teilweise 25 bis 30 Jahre alten analogen Netze der Polizei, der Rettungsdienste und der Feuerwehr wurden durch dieses Funknetz abgelöst. Zudem wird so auch die Kommunikation über Landesgrenzen hinweg ermöglicht.
Die Erfahrungen aus Tirol und Wien, wo bereits seit Anfang des Jahres 2006 gefunkt wird, zeigten die Vorteile dieses neuen Netzes bereits deutlich auf.
Auch in Niederösterreich konnten im Zuge der EU Präsidentschaft 2006 und während des Papstbesuches bereits Standorte für die Polizei erfolgreich in Betrieb genommen werden. Gerade die Abhörsicherheit des neuen Funknetzes ist hier eine Grundvoraussetzung für die sichere Abwicklung derartiger Einsätze. Mit den alten analogen Netzen war dies nicht gewährleistet.
Land kaufte über 2000 Funkgeräte für die Freiwilligen Katastrophenschützer Niederösterreichs
Damit die freiwilligen Einsatzkräfte so rasch wie möglich die Vorzüge dieses neuen Funknetzes nutzen konnten, unterstützte das Land Niederösterreich und die Gemeinden den Umstieg auf die neuen Funkgeräte mit über 2 Millionen Euro. Mehr als 2.000 Funkgeräte wurden als Erstausstattung für jede Feuerwehr, das Rotes Kreuz, den Samariter Bund, die Bergrettung, die Wasserrettung, die Höhlenrettung und die NÖ Rettungshundeorganisationen zur Verfügung gestellt und am 27. Februar 2008 symbolisch von den zuständigen Landesräten an die Landeskommandanten übergeben.
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Vollbetrieb seit Juli 2009
Der Netzaufbau wurde von Wien ausgehend bezirksweise vorgenommen. Ab 2006 gingen die ersten Stationen in NÖ in Betrieb, um während der EU Präsidentschaft eine Versorgung im Raum Wien zu gewährleisten. Schritt für Schritt konnte bis 2009 ein Bezirk nach dem anderen in Betrieb genommen werden. Am 15. Juli 2009 erfolgte der landesweite Vollbetrieb. Bereits im selben Jahr konnte die Polizei, das Österreichische Rote Kreuz und der Arbeiter Samariter Bund alle Einsatzkräfte auf Digitalfunk umstellen.
Das Netz wird ständig weiter optimiert. Einzelne Standorte zur Verdichtung des Netzes befinden sich im Bau.
Besondere Anforderungen an ein Funknetz
Die Einsatzorganisationen stehen tagtäglich bei Bränden, Verkehrsunfällen, Menschenrettungen aller Art vor großen Herausforderungen. Daraus ergeben sich auch hohe Anforderungen an ein krisensicheres Funknetz. Um Einsätze rasch und effizient abwickeln zu können muss auch eine optimale Funkversorgung sichergestellt sein. Daher wurde seitens der Projektleitung auf eine internsive Einbindung der NÖ Einsatzorganisationen Wert gelegt.
Um die Anforderungen der Einsatzorganisationen auch schon in der Planungsphase optimal umzusetzen, wurde seitens der Projektleitung durch die Abteilung Feuerwehr und Zivilschutz die Projektgruppe Betrieb eingerichtet.
In dieser Projektgruppe waren die Funkreferenten der Blaulichtorganisationen seit Beginn des Projektes intensiv eingebunden. Regelmäßig stattfindende Besprechungen der Nutzer mit der Errichtungs- und Betreiberfirma Tetron, Besuche in der Funknetzplanung in Tirol, die Abhaltung gemeinsamer Programmierworkshops und der intensive Informationsaustausch zwischen den Organisationen garantierte eine reibungslose Umsetzung des Projektes mit den mittlerweile mehr als 20 Nutzerorganisationen. In dieser Gruppe wurde neben dem Rufnummernplan auch eine organisationsübergreifende Sprechfunkordnung gemeinsam erarbeitet.
Errichtung des Netzes - von der Funknetzplanung bis zum Betrieb
Der Ausbau des niederösterreichischen Netzes wurde Ende 2005 gestartet. Die Funknetzplanung knüpfte an das schon bestehende Netz in der Bundeshauptstadt Wien an. Erstes Ziel war für die EU Präsidentschaft 2006 den Bereich des Flughafens Wien/Schwechat digital für die Polizei zu versorgen. Danach folgte der Ausbau in den politischen Bezirken rund um Wien.
Basierend auf den Ergebnissen der Funknetzplanung wurde durch die Projektgruppe "Standorte", die sich wöchentlich zu Koordinationssitzungen in Tulln traf, der rasche Aufbau sichergestellt. Die Koordination der Standortakquisiteure und der Errichtungsfirmen stand hierbei im Vordergrund.
Sendestandorte finden - keine einfache Sache
Um den optimalen Sendestandort in der Landschaft zu finden sind viele Schritte notwendig. Zuerst weist die Funknetzplanung aufgrund funkmesstechnischer Simulationen am Computer einen möglichen Standort im Gelände aus. Mit Hilfe von geographischen Informationssystemen (Daten bereits bestehender Gebäude und Sendestandorte anderer Betreiber) waren die Funknetzplaner bemüht günstige Standorte auszuweisen. Danach mussten diese Standortvorschläge in der Natur auf Realisierbarkeit überprüft werden. Wenn der Grundstücksbesitzer der Errichtung zustimmte konnte das behördliche Bauverfahren eingeleitet werden.
Konnte ein Standort nicht an der gewünschten Position verwirklicht werden, hatte dies wesentliche Auswirkungen auf den weiteren Netzausbau in dieser Region. Insgesamt mussten rund 640 Standorte auf Machbarkeit untersucht werden. Daraus konnten 470 funktechnisch geeignete Standorte lukriert werden. Von diesen wurden 385 Standorte priorisiert und bis Juni 2010 realisiert. Die Zahlen zeigen, dass die Projektgruppe "Standorte" unter der Leitung von Ing. Johann Dantinger, der Abteilung Feuerwehr und Zivilschutz, in enger Kooperation mit der Funknetzplanung der Firma Tetron das Netz sehr effizient planen und errichten konnte.
Scharfe Tests schon während der Bauphase bewährten sich
Die Einsatzorganisationen testeten seit Beginn ihre Funkgeräte in den bereits versorgten Gebieten. So konnte schon während der EU Präsidentschaft 2006 im Großraum Schwechat und während der Fußballeuropameisterschaft im Juni 2008 in den Bezirken rund um Wien die Polizei das Funknetz nutzen.
Anschließend an diese wiennahen Bezirke wurde das Netz bezirksweise Schritt für Schritt fertig gestellt.
Auch bei zahlreichen Großveranstaltungen, Übungen und Realeinsätzen wurde die neue Technik von den Organisationen getestet bzw. im richtigen Betrieb eingesetzt. So hatte das neue Netz einige Feuertaufen zu bestehen, wie zum Beispiel bei großangelegten Katastrophenschutzübungen und bei realen Katastropheneinsätzen nach schweren Unwettern im Juni und Juli 2009.
Umstellung auf Digitalfunk
Die Anschaffung bzw. die Programmierung der Funkgeräte lief vor allem in den Jahren 2008 und 2009 auf Hochtouren. Um einen raschen Umstieg in das neue Funknetz zu ermöglichen, unterstützte das Land Niederösterreich und die NÖ Gemeinden die Freiwilligen Einsatzorganisationen mit dem Ankauf von mehr als 2000 Funkgeräten.
Wann und wo die Einsatzorganisationen in den Echtbetrieb übergehen, wurde den Organisationen selbst überlassen, da ja vor allem die Geräteanschaffung und die Schulungen der Einsatzkräfte auf die neue Technik einen großen Mehraufwand bedeuteten.
2010 waren rund 10.000, 2012 rund 15.000 Funkgeräte in Niederösterreich bei über 20 Organisationen in Verwendung. Die meisten Geräte stehen bei den NÖ Freiwilligen Feuerwehren, bei der Polizei und bei den großen Rettungsorganisationen Rotes Kreuz und Arbeiter Samariter Bund im Einsatz.
Beim Amt der NÖ Landesregierung sind die Landeswarnzentrale, der behördliche Landesführungsstab, alle NÖ Bezirkshauptmannschaften, der NÖ Strassendienst, sowie wichtige Fachleute für den Katastropheneinsatz (Gruppe Wasser) mit Funkgeräten für den Echtbetrieb ausgestattet.
In Umsetzung befindet sich derzeit die Einbindung der behördlichen Gemeindeeinsatzleitungen für den Katastrophenfall.
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Am 28. April 2010 hat der für Katastrophenschutz zuständige Landesrat Dr. Stephan Pernkopf das neue Tetron Digitalfunknetz für NÖ offiziell in Betrieb genommen. Somit wird ein weiterer Meilenstein in der NÖ Sicherheitspolitik gesetzt. Kostenpunkt für die Errichtung der Standorte des neuen Netzes: 35 Millionen Euro, wovon 29 Millionen vom Land Niederösterreich und sechs Millionen Euro vom Bund aufgebracht wurden.
Die Systemtechnik wird generell vom Bund finanziert.
„Das Land Niederösterreich investiert in die Sicherheit der Bevölkerung. Wir erwarten uns von dem neuen System eine noch bessere Zusammenarbeit der Behörden und der Organisationen bei der Bewältigung von Gefahrensituationen, von dem auch jeder einzelne Bürger, wenn er in eine Notsituation gerät, profitieren wird", betonte Pernkopf.
Medizinische Notfälle, Verkehrsunfälle, Großbrände und Hochwasser haben eines gemeinsam, sie stellen die Betroffenen, aber auch die HelferInnen vor große Herausforderungen. Ein wichtiges Element bei der Bewältigung derartiger Extremsituationen ist aber eine funktionierende Kommunikation zwischen den Hilfskräften.
Damit dies auch weiterhin in Niederösterreich gewährleistet ist, wurde seit 2006 in Kooperation mit dem Bundesministerium für Inneres ein modernes digitales Funknetz errichtet.
Nach der Inbetriebnahme in Tirol und Wien konnte ab 2008 das Tetron Digitalfunknetz auch in Niederösterreich bezirksweise in Betrieb genommen werden. Seit Juni 2009 steht das Netz bereits landesweit allen Einsatzorganisationen kostenlos zur Verfügung.
Das Land NÖ und die NÖ Gemeinden haben den Umstieg von Alt auf Neu vor allem für die freiwilligen Einsatzorganisationen mit dem Ankauf von mehr als 2000 Funkgeräten (2,8 Mio €) erleichtert.
Mit der Umsetzung dieses Projektes wird erstmals in Niederösterreich eine einheitliche und krisensichere Kommunikation zwischen Behörden und Einsatzorganisationen bei Katastrophen- und Großschadensereignissen, aber auch im täglichen Einsatz möglich sein. Die positiven Erfahrungen bei den Katastropheneinsätzen im Sommer 2009 zeigen die hohe Wichtigkeit eines zeitgemäßen Kommunikationsnetzes für die Einsatzkräfte. Wenn Telefon- und Mobilnetze zusammenbrechen müssen die Einsatzkräfte auf ein eigenes Netz vertrauen können.
Die bestehenden und teilweise 25 bis 30 Jahre alten analogen Netze der Polizei, der Rettungsdienste und der Feuerwehr werden durch dieses Funknetz abgelöst.
Das neue Netz ermöglicht auch die Kommunikation über die Landesgrenzen hinweg, wie etwa beim letzten schweren Busunglück auf der A21. Hier konnten sich die Wiener und NÖ Einsatzkräfte optimal über den Digitalfunk koordinieren.
„Die Fertigstellung des Netzes in Niederösterreich ist auch für die österreichische Sicherheitspolitik ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg einer bundesweiten Umsetzung.
Dadurch wird die Zusammenarbeit im Staatlichen Krisen- und Katastrophenmanagement auch zwischen den Bundesländern gefördert, meint Dr. Herbert Anderl, Generaldirektor für öffentliche Sicherheit des Bundesministeriums für Inneres.
Die nächsten 25 Jahre soll nun dieses neue Netz den Einsatzorganisationen, die tagtäglich zum Wohle der Niederösterreicherinnen im Einsatz sind, zur Erfüllung ihrer wichtigen Aufgaben in Niederösterreich zur Verfügung stehen. Im Rahmen des Festaktes wurde symbolisch das neue Netz von LR Dr. Pernkopf und dem Generaldirektor für öff. Sicherheit Dr. Herbert Anderl gemeinsam mit den Landeskommandanten der NÖ Blaulichtorganisationen in Betrieb genommen.
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Betrieb des Digitalfunknetzes
Seit der Inbetriebnahme der ersten Bezirke rund um Wien Anfang 2008 konnten bisher sehr positive Erfahrungen von den Digitalfunknutzern gewonnen werden.
Mit Stand Juli 2012 sind rund 15.000 Funkgeräte in Niederösterreich in Betrieb. Genutzt wird das neue Funknetz neben den Sicherheitsbehörden (Polizei) und den Katastrophenschutzbehörden (Landes- , Bezirksverwaltungsbehörden und Gemeinden) von allen NÖ Einsatzorganisationen.
Die Nutzerorganisationen sind: Freiwillige Feuerwehr, Rotes Kreuz, Arbeiter Samariterbund, Bergrettung, Höhlenrettung, Wasserrettung, ÖAMTC Flugrettung, Johanniter Unfallhilfe, Notruf 144 NÖ, NÖ Landesgesundheitsagentur, Österreichisches Bundesheer, NÖ Strassendienst, ASFINAG, Bonaventura, Grünes Kreuz, die NÖ Berg- und Naturwacht in Mödling, Neunkirchen (Hohe Wand) und Wiener Neustadt - Land (Pernitz), die Rettungshunde NÖ, die Rettungshundebrigade sowie die KatZug Rettungshundestaffel und die Suchhundestaffel der Österreichischen Hundesportunion.
Dem Bund und dem Land NÖ ist es ein großes Anliegen allen freiwilligen Einsatzorganisationen dieses neue Funknetz kostenlos für die nächsten 25 Jahre zur Verfügung zu stellen. Lediglich der Ankauf der Funkgeräte muss von den Organisationen selbst getätigt werden. Das Land NÖ und die NÖ Gemeinden haben mit dem Ankauf von über 2000 Funkgeräte für die freiwilligen Organisationen den Umstieg auf die neue Technik unterstützt.
Ziel ist mithilfe dieses Kommunikationsnetzes den Behörden und Einsatzorganisationen eine optimale Einsatzabwicklung im Alltagseinsatz, aber auch im Katastropheneinsatz zum Wohle der Bevölkerung zu ermöglichen.
Feuertaufe bei Hochwasserkatastrophe im Juni/Juli 2009
Den größten Einsatz seit der ersten Inbetriebnahme des Digitalfunks verzeichnete man im Juni und Juli 2009 während der schweren Unwetter, die in 17 Bezirken Niederösterreichs für Verwüstungen sorgten. In einigen Gebieten fielen sogar die Mobilfunknetze aus. Der Digitalfunk sorgte weiter für die Kommunikation zwischen Einsatzkräften und Katastrophenschutzbehörden.
Rotes Kreuz als erste Freiwilligenorganisation komplett digital
Seit 27. Juni sind die Einsatzkräfte des Österreichischen Roten Kreuzes digital unterwegs. Seitens der Projektleitung gratulieren wir dem Team rund um Ing. Harry Oberlerchner zur erbrachten Leistung, galt es doch rund 650 Rettungsfahrzeuge umzurüsten und über 1350 Funkgeräte niederösterreichweit auszugeben.
Sucheinsatz "Flugzeugabsturz" mit Digitalfunk koordiniert
Am 14.12.2008 wurde die Landeswarnzentrale Niederösterreich vom Such- und Rettungsdienst der Austro Control über das Verschwinden einer einmotorigen Maschine im Bereich Hoher Lindkogel (Bezirk Baden) informiert. Umgehend lief ein Sucheinsatz mit rund 200 Einsatzkräften der Feuerwehr, der Bergrettung, des Roten Kreuzes und der Polizei an. Die Kommunikation der Führungsebene zwischen Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten wurde erstmals in dieser Größenordnung organisationsübergreifend bei einem Realeinsatz durchgeführt und hat sich laut Rückmeldung der Einsatzleiter von Feuerwehr und Bergrettung bestens bewährt.
Bezirkskatastrophenschutzübung Waidhofen/Thaya digital
Am 17.10.2008 wurden im Bezirk Waidhofen/Thaya ein Flugzeugabsturz in der Nähe von Dobersberg und ein schwerer Verkehrsunfall als Übungsszenario angenommen. Feuerwehr, Rotes Kreuz, Polizei und Bezirkshauptmannschaft konnten im Rahmen der Übung die Kommunikation erstmals digital abwickeln. Vor allem die organisationsübergreifende Sprechgruppe, die die Kommunikation zwischen dem Bezirkshauptmann und den Bezirkskommandanten der eingesetzten Organisationen sicherstellte, wurde getestet. Die gute Qualität der Funkgespräche zwischen den Schadensorten und der Bezirkshauptmannschaft aber auch zur Landeswarnzentrale nach Tulln wurde von den Teilnehmern hervorgehoben.
Landeskatastrophenschutzübung 2008 zum ersten Mal digital
Die Landeskatastrophenschutzübung 2008 wurde zum ersten Mal mit Digitalfunk kommunikationstechnisch abgewickelt. Alle Organisationen, die an der Übung teilnahmen, wurden seitens der Abteilung Feuerwehr und Zivilschutz mit Handfunkgeräten ausgestattet. Sämtliche Kommunikationswege, die normalerweise auch über Telefon getätigt wurden, sollten über den Digitalfunk abgewickelt werden, um das Netz auf seine Belastbarkeit zu testen.
Einsatzkräfte der Feuerwehr, der Rettungsdienste, der Behörden, der Schifffahrtsaufsicht, der ÖBB, der EVN und des Bundesheeres konnten erfolgreich die neue Technologie nutzen. Da die Übung in zwei getrennten geographischen Bereichen abgehalten wurde (Neulengbach und Krems) wurde auch der Zustand des Netzes während der Kommunikationsspitzen sehr gut aufgezeigt. So waren in den Spitzen auf der Kremser Basistation rund 20 Geräte und in Neulengbach ca. 60 Geräte im Netz auf 13 Sprechgruppen eingebucht. Das Netz war trotz des hohen Kommunikationsbedarfes zu keinem Zeitpunkt maßgeblich belastet. Die Erkenntnisse, die aus dieser Übung gewonnen wurden, können optimal für die Erstellung von einsatztaktischen Regeln verwendet werden. Eine neue Erfahrung war die Nutzung des Einzelrufes zwischen zwei Gesprächsteilnehmern.
Die positiven Feedbacks der NutzerInnen zeigten, dass auch "Anfänger" mit einer Kurzeinschulung von ca. 30 min die Geräte mit den Grundfunktionalitäten bestens bedienen konnten.
Bezirkshauptmannschaften funken
Im Mai 2008 wurden die ersten Digitalfunkgeräte an die Bezirkshauptmannschaften Wien Umgebung, Baden, Mödling, Bruck/Leitha, Gänserndorf und Tulln ausgegeben. Voraussichtlich bis Jahresmitte 2009 werden alle niederösterreichischen Bezirkshauptmannschaften mit den neuen Funkgeräten ausgestattet. Somit steht den Bezirkshauptmannschaften, die im Katastrophenfall die behördliche Einsatzleitung wahrnehmen, ein modernes krisensicheres Kommunikationsmittel zur Verfügung.
Dadurch ist die Verbindung zwischen Behörde und den im Katastropheneinsatz stehenden Einsatzorganisationen gewährleistet.
Digitalfunk im EURO - Einsatz
Da im Bundesland Wien der Digitalfunk bereits seit 2006 im Vollbetrieb steht, wurden auch in Niederösterreich die Polizei, Teile des Roten Kreuzes und der Feuerwehr, aber auch die Bezirkshauptmannschaften rund um Wien für die Abwicklung der Euro mit Funkgeräten ausgestattet.
So konnten sämtliche Einsätze im Rahmen der Fußballeuropameisterschaft optimal von den Behörden und Einsatzorganisationen länder- und organisationsübergreifend durchgeführt werden.
Auch die Landeswarnzentrale Niederösterreich ist im neuen Netz bereits erreichbar.
Jon Bon Jovi Konzert mit Digitalfunk
Auch beim Schlechtwetter - Auftritt von Jon Bon Jovi in Ebreichsdorf am 4. Juni 2008 stand der Digitalfunk erfolgreich und organisationsübergreifend im Einsatz. Während tausende Konzertbesucher das Telefonnetz lahm legten, konnten die Einsatzkräfte des Arbeiter Samariter Bundes, der Feuerwehr und der Bezirkshauptmannschaft Baden problemlos miteinander kommunizieren und die Veranstaltung trotz der widrigen Wetterverhältnisse abwickeln.
Iron Man St. Pölten mit Digitalfunk
Bei einer der größten Sportveranstaltungen in Niederösterreich konnte am 24.Mai 2008 in St. Pölten ebenfalls der neue Digitalfunk von den im Einsatz stehenden Ambulanzdiensten erfolgreich eingesetzt werden.
Weiterführende Links:
Am 30. September 2009 fanden am Gelände der NÖ Landes-Feuerwehrschule Dreharbeiten für einen Digitalfunk-Imagefilm statt.
Ein Teil dieses Imagefilms zeigt den Ablauf einer Personensuche im alpinen Gelände - vom Absetzen des Notrufes bis hin zum Abtransport des verletzten Schülers. Erst der Digitalfunk ermöglicht hier die Kommunikation unter den verschiedenen Einsatzorganisationen.
Beim Abschlussbild wurden die einzelnen Organisationen mit ihren Einsatzfahrzeugen rund um den ÖAMTC-Notarzthubschrauber zu einem Gruppenbild positioniert.
Die Abteilung Feuerwehr & Zivilschutz bedankt sich bei allen teilnehmenden Organisationen für ihre Mithilfe bei diesen Filmaufnahmen:
- Arbeiter-Samariter-Bund-Österreich
- Feuerwehr
- ÖAMTC Flugrettung
- Österr. Bergrettungsdienst
- Österr. Bundesheer
- Österr. Rotes Kreuz
- Österr. Wasserrettung
- Polizei
- Rettungshunde NÖ
Ihre Kontaktstelle des Landes für Zivil- & Katastrophenschutz
Abteilung Feuerwehr und Zivilschutz Langenlebarner Strasse 106 3430 Tulln E-Mail: post.ivw4@noel.gv.at
Tel: 02742/9005-13352
Fax: 02742/9005-13520