Sperrmüllanalyse Niederösterreich
Detailauswertung aus dem EDM für den Niederösterreichischen Abfallwirtschaftsplan – Referenzjahr 2020
Auftraggeber:
Land Niederösterreich
Niederösterreichische Umweltverbände
Auftragnehmer:
Probenahmeplan & Auswertung:
Universität für Bodenkultur Wien
Department für Wasser-Atmosphäre-Umwelt
Institut für Abfallwirtschaft
Muthgasse 107/III, A-1190 Wien
Sortieranalysen (Bietergemeinschaft)
wpa Beratende Ingenieure GmbH
Lackierergasse 1/4, A-1090 Wien
Technisches Büro HAUER Umweltwirtschaft GmbH
Brückenstrasse 6/9, A-2100 Korneuburg
Kosten:
ABF-BOKU: € 9.540,- (Land NÖ)
Wpa + TB Hauer € 71.693,- (NÖ Umweltverbände)
Ziel:
Ziel dieser Studie ist es, niederösterreichweit vergleichbare Daten über die Zusammensetzung von Sperrmüll zu erhalten, um zweckmäßig landesweite oder regionale abfallwirtschaftliche Maßnahmen insbesondere im Bereich der Sammelinfrastruktur und Öffentlichkeitsarbeit setzen zu können. Die niederösterreichische Sperrmüllanalyse 2022 soll die Zusammensetzung des niederösterreichischen Sperrmülls hinsichtlich verwertbarer Fraktionen auf Landesebene sowie nach Betriebsarten repräsentativ abbilden.
Ergebnisse:
In Niederösterreichs Verbandsgebieten fielen im Jahr 2020 rund 78.754 t an Sperrmüll (SPM) an, das entspricht einer Menge von rund 47 kg pro Einwohner*in.
Im Rahmen dieser Sperrmüllanalyse wurden 118 Proben mit einer Gesamtprobenmasse von 253 t auf 16 Hauptgruppen bzw. über 35 unterschiedlichen Fraktionen aufgetrennt und hinsichtlich folgender Aspekte bewertet:
- Zusammensetzung auf Landesebene
- Einbezug von Faktoren & Schichtungen (Betriebstyp Wertstoffzentrum [WSZ], Stadt-Land Klassen, Art des Sammelsystems am WSZ)
- Ermittlung des Getrennterfassungspozential
Die Ergebnisse auf Landesebene setzen sich wie folgt zusammen: 44% „echter“ Sperrmüll (Sperrmüll SOLL), 35% Restmüll und 21% Altstoffe (Altholz, Altmetalle, Hartkunststoffe, usw.), wobei die Kategorie der Altstoffe ein spezifisches Aufkommen von 10,1 kg/EW/a aufweist.
Auf Betriebstyp-Ebene haben verbandsbetriebene WSZ mit rd. 52% den höchsten Massenanteil an Sperrmüll SOLL, bei Gemeinde-WSZ und jenen mit E-Zugang ergibt sich ein höherer Restmüll- und Altstoffanteil (> 61%).
Im Hinblick auf die Schichtung zeigt sich ein Stadt-Land Gefälle bei der SPM-Sammelqualität (mehr Fehlwürfe in der Stadt). Für die Art des Sammelsystems am WSZ gilt, je mehr Fraktionen am WSZ separat gesammelt werden, desto höher ist der „echte“ SPM-Anteil (SOLL) und desto geringer sind die Altstoffmengen im Sperrmüll.
Das Getrennterfassungspotenzial zeigt, dass die größte Steigerungsmöglichkeit der Ausbau des Angebots von getrennt erfassbaren, sperrigen Fraktionen darstellt. Durch korrekte Getrennterfassung (Restmüll & Altstoffe raus) wäre NÖ weit theoretisch die Hälfte des derzeitigen Sperrmülls abschöpfbar!
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