Tipps für Notfälle im Winter
Kälte, Sturm, Schnee & Lawinen, Eis
Auch der Winter birgt in Niederösterreich Gefahren, die nicht immer offensichtlich sind. Erfahren Sie hier mehr über mögliche Gefahren.
Gerade extreme Kälte kann für Menschen zur lebensbedrohlichen Gefahr werden. Auch wenn man mit dem Auto nur von Tür zu Tür unterwegs ist sollte warme Kleidung mit dabei sein. Ein Unfall, eine Panne im Schneetreiben oder bei klirrender Kälte kann schnell zu einer Ausnahmesituation führen.
Liste von winterlichen Extremsituationen der letzten Jahre
- Wintersturm mit Orkanstärke (zuletzt Tiefdruckgebiet "Zoltan" vom 21. bis zum 25. Dezember 2023 mit einem Todesopfer in Klosterneuburg)
- extremer Schneefall (zuletzt im Jänner 2019 und April 2017, Sperre A21, Lawinengefahr)
- Eisregen, Raureif, Glatteis, Blitzeis (zuletzt Eiskatastrophe im Dez. 2014)
- Lawinen (zuletzt im Extremwinter 2008/2009)
- Kältewelle (zuletzt Ende Februar 2018)
Winterstürme
Ein Wintersturm mit starkem Schneefall kann in den Bergen zu Schneeverwehungen und erhöhter Lawinengefahr führen. Aber auch in den Niederungen kann es zu erheblichen Behinderungen führen. Im Extremfall sind sogar ganze Ortschaften von der Außenwelt abgeschnitten, wie zuletzt im Bezirk Bruck/Leitha im März 2013.
Die typischen Winterstürme in Mitteleuropa sind durch Großwetterlagen ausgelöste Ereignisse und können mehrere Tage dauern. Ab Windgeschwindigkeiten von 117km/h spricht man im deutschen Sprachraum von einem Orkan. Ab dieser Windgeschwindigkeit muss man auch in Österreich mit Schäden an Gebäuden rechnen.
Personen werden bei Stürmen meist durch umstürzende Bäume, herabfallende oder herumfliegende Trümmer und Gegenstände verletzt oder sogar getötet. So starben z.B. beim Orkan "Kyrill" im Jahr 2007 über 40 Menschen in Europa. Beim letzten großen Sturmereignis in Österreich wurde am 30. Oktober 2018 beispielsweise das Dach der Festung Hohensalzburg schwer beschädigt. Daher sollte in einer Sturmsituation jeder Aufenthalt im Freien vermieden werden.
Verkehr im Winter
Winterliche Straßenverhältnisse, gefrierender Regen und Glatteis sind oftmals Auslöser von Verkehrsunfällen. Beachten Sie die Winterreifenpflicht ab 1. November. Passen Sie ihre Geschwindigkeit den Straßenverhältnissen an.
Wenn Sie eine Fahrt bei heiklen Bedingungen durchführen melden Sie sich bei Angehörigen ab und wieder an! Geben Sie auch die geplante Fahrtroute bekannt. Rechnen Sie damit, dass sie ihr Mobiltelefon nicht benutzten können, um Hilfe zu holen. Für den Extremfall, dass man mit dem Auto im starken Schneetreiben hängen bleibt und Fremdhilfe nicht möglich ist, beachten Sie folgende Tipps.
Wenn möglich bleiben Sie im Wagen und warten Sie das Ende des Sturms ab! Im Schneetreiben verliert man rasch die Orientierung.
Ein voller Kraftstofftank, Schneeketten, Schaufel, gutes Schuhwerk und wärmende Winterkleidung (inkl. Haube, Handschuhe)sind Grundvoraussetzungen für Fahrten bei Extrembedingungen. Eine Decke im Kofferraum, Energieriegel im Handschuhfach sowie ausreichend Flüssigkeit helfen derartige Extremsituationen gut zu überstehen. Erst wenn die Sicht eine Orientierung im Gelände zulässt das Fahrzeug verlassen.
WICHTIG zu WISSEN! Kalte Temperaturen können bei Wind und Sturm noch rascher zu Erfrierungen führen.
Stromausfall
Rechnen Sie auch mit Stromausfällen, wenn Leitungen durch umstürzende Bäume oder Schnee- und Eislasten beschädigt werden. In Niederösterreich sind durch den Landesenergieversorger ein Großteil der Leitungen, die in Waldgebieten geführt wurden, mittlerweile als Erdkabel sturm- und eissicher verlegt. Daher ist die Stromversorgung in weiten Teilen NÖ auch bei schweren Stürmen relativ gut sichergestellt. Beim Föhnsturm Ende Oktober 2018 waren laut Netz NÖ rund 3000 Kunden von Stromausfällen betroffen. Daher gilt es vorbereitet zu sein!
Wenn der Strom ausfällt, bin ich vorbereitet?
- diverse Ratgeber für Strom- und Infrastrukturausfall (NÖ Zivilschutzverband)
- Der krisenfeste Haushalt - Bevorratung im eigenen Haushalt (NÖ Zivilschutzverband)
Gefahren an und auf Gewässern in Verbindung mit Eis (Eisbruch, Eisstau, Eisstoß).
Wer sich auf zugefrorene Gewässer begibt muss damit rechnen einzubrechen. Daher ist generell vom Betreten unbekannter Eisflächen abzuraten. Wenn Fließgewässer zufrieren besteht die Gefahr eines Eisstaus oder Eisstoßes. Dabei blockiert das Eis das Gerinne und es kann zu sehr raschen Ausuferungen kommen. Die Kraft des Eises kann auch Bauwerke schwer beschädigen.
Anbei finden Sie einige weiterführende Informationen, die ihnen speziell bei der Gefahrenbeurteilung und bei der persönlichen Vorsorge im Winter helfen sollen.
Bericht vom Schneechaos auf der Autobahn (ORF - 15. März 2016)
Bericht vom Schneechaos auf A21 - 17 Stunden in Autos eingeschlossen (ORF - Nov. 2007)
Merkblatt "Verhaltenstipps bei extremer Kälte" (Land NÖ)
Wetterwarnungen für Niederösterreich (Geosphere Austria)
Lawinenwarndienst für Niederösterreich (Land NÖ und Geosphere Austria)
Ihre Kontaktstelle des Landes für Zivil- & Katastrophenschutz
Abteilung Feuerwehr und Zivilschutz Langenlebarner Strasse 106 3430 Tulln E-Mail: post.ivw4@noel.gv.at
Tel: 02742/9005-13352
Fax: 02742/9005-13520