Grundwassersituation in Niederösterreich
Niederösterreich kann seinen gesamten Trinkwasserbedarf aus Grund- und Quellwasser decken. Auch für die Nutzwasserversorgung wird zum überwiegenden Teil Grundwasser genützt.
Grundwasser ist somit die wichtigste Wasserreserve des Landes und muss vorsorgend geschützt werden.
Von besonderer Bedeutung für die Trink- und Nutzwasserversorgung sind die großen Schotterkörper entlang der Donau und der großen Voralpenflüsse (z.B. Tullnerfeld, Marchfeld, Wiener Becken) und die Nördlichen Kalkalpen (siehe Karte „Bedeutende Grundwassergebiete in Niederösterreich"). Diese bedeutenden Grundwassergebiete umfassen rund ein Drittel der Landesfläche, aus ihnen wird aber rund 80% des Trinkwassers gewonnen.
Insgesamt werden aufgrund der hydrogeologischen Gegebenheiten und der oberirdischen Einzugsgebiete von Flusssystemen in Niederösterreich 9 Einzelgrundwasserkörper und 16 Gruppen von Grundwasserkörpern unterschieden (siehe Karte „Oberflächennahe Grundwasserkörper in Niederösterreich").
Die EU-Wasserrahmenrichtlinie verlangt, dass Grundwasserkörper in einem guten chemischen und in einem guten mengenmäßigen Zustand zu erhalten sind. Mengenmäßig entsprechen in NÖ alle Grundwasserkörper diesen Zielvorgaben.
Die Grundwasserqualität wird in NÖ an rund 460 Messstellen regelmäßig kontrolliert. Das Grundwassergebiet „Südliches Wiener Becken – Ostrand“ ist derzeit aufgrund von Nitratbelastungen als voraussichtliches Maßnahmengebiet einzustufen. Über Messdaten einzelner Messstellen können Sie sich auf der Homepage des Umweltbundesamtes (siehe Links am Ende dieser Seite) informieren.
Um die Grundwasservorkommen langfristig zu schützen bzw. bestehende Belastungen zu reduzieren, hat der flächendeckende, vorbeugende Grundwasserschutz hohe Priorität. Die Schwerpunkte liegen in der Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft (z.B. Förderung besonders grundwasserschonender landwirtschaftlicher Bewirtschaftung im Rahmen des ÖPUL-Regionalprogrammes oder Nitratinformationsdienst zur Steuerung des Düngemitteleinsatzes) und die systematische Erfassung, Bewertung und Sanierung von alten Deponien und Industriestandorten.
Besonders geschützt wird das Tiefengrundwasser, das wegen seiner beschränkten Erneuerbarkeit nur bestimmten Zwecken (Heil-, Thermal-, Mineralwässer, Trinkwassernotversorgung) vorbehalten ist.
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